Diese Karte zeigt Straßen aus der zweiten Hälfte des vierten Jahrhunderts (ca. 375 n. Chr.). Es ist eine der ältesten Erwähnungen unserer Gegend.
Fast 500 Jahre währte die römische Herrschaft auf heute österreichischem Boden. Siedlungen und Stützpunkte in unterschiedlicher Größe entstanden für zivile oder auch militärische Zwecke. Um ganze Legionen auf schnellstem Wege von einer Provinz in die andere verlegen zu können, waren gut ausgebaute Straßenverbindungen notwendig. Ein besonderes Problem stellte dabei die Bewältigung der Alpen als Nord – Südverbindung dar. Zeugnisse des ehemals aufwendigen Straßenbaus gibt es auch im Lungau.
Juvavum (Salzburg) und Virunum (Zollfeld) waren durch die Straße über den heutigen Radstädter Tauern (In Alpe) verbunden. Der Ausbau der Nord – Südverbindung geht auf die äußerst rege Straßenbautätigkeit des Kaisers Septimus Severus um 200 n. Chr. zurück. In Alpe (Radstädter Tauern) und Immurium (Moosham) sind bereits auf der “Tabula Peutingeriana”, einer mittelalterlichen Abschrift einer römischen Weltkarte eingezeichnet.
Die Teilstrecke vom Lausnitzgraben (St.Margarethen i. Lg.) über den Radstädter Tauern zählt zu den bekanntesten römischen Bergstraßen Europas. Entlang dieser einst strategisch wichtigen Strecke konnten 24 römische Meilensteine gefunden werden. Diese wurden im Zuge des Straßenbaues im Abstand von römischen Straßenmeilen gesetzt. (Römische Straßenmeile – millia passum = 1.000 Doppelschritte = ca. 1.470 – 1.480 Meter).
Die Verwaltung unserer Gegend ging von Teurnia (bei Spittal a.d.Drau in Kärnten) aus. Daher war auch die Meilenzählung dementsprechend ausgerichtet. Die Strecke von Teurnia
bis zur Tauernpasshöhe betrug genau 45 Meilen.
Die Trassenführung der Römerstraße über den Tauernpass ist heute noch für aufmerksame Betrachter lokalisierbar.