Hypnose im Innergebirg – Alte Verhaltensmuster auflösen

Hypnose ist wohl jedem ein Begriff – vor allem Hypnoseshows sorgen oftmals für Begeisterung und Verwunderung. Wie kann es sein, dass der Wille eines Menschen so ausgehebelt wird, dass er Dinge tut, die er sonst nicht tun oder können würde? Zum Beispiel in eine Zitrone beißen oder sich zwischen zwei Stühlen versteifen wie ein Brett. Oder ist es nur Show? Sind es eingeweihte Darsteller?

Wir haben mit Martina Libra aus Eben gesprochen, die im Pongau seit Jahren mit Hypnose arbeitet und viel Interessantes darüber zu erzählen hat. In erster Linie kann sie interessierten Menschen Infos darüber geben, wie Hypnose abläuft und wie sie funktioniert.

 


 

Von Hypnose haben viele Menschen ein falsches Bild oder eine oftmals unbegründete Angst, das weiß auch Martina Libra aus Eben im Pongau, die Dipl. Lebens- und Sozialberaterin und Hypnotiseurin ist. Sie arbeitet mit viel Herz und Gefühl sehr erfolgreich mit Hypnose als Hilfsmittel. Schon seit über 20 Jahren beschäftigt sich Martina mit dem Thema Unterbewusstsein und Trancearbeit und war fasziniert davon, wie viele verborgenen Ressourcen, Kräfte, Motivationen, aber auch wie viel Durchhaltevermögen in jedem Menschen steckt, ohne sich dessen bewusst zu sein.

2013 begann Martina ihre erste Hypnoseausbildung, der die Ausbildung zur Dipl. Lebens- und Sozialberaterin folgte. „Seit 2013 mache ich laufend Fortbildungen, unter anderem auch die Ausbildung in Kinderhypnose mit den Schwerpunkten Prüfungsängste, Spinnen-, Insekten-, Zahnarztängste usw.“, erzählt sie und blickt auf viele erfolgreiche Hypnosesitzungen zurück. „Alles zusammen ergibt ein wunderbares Fundament, um die Person mit seinen Anliegen und Themen dort abzuholen, wo er/sie gerade im Leben steht.“

 

Doch was passiert bei Hypnose?

Stellen wir uns einen Eisberg vor. Oben, über der Wasseroberfläche, befindet sich unser Bewusstsein. An der Oberfläche sind Zahlen, Daten und Fakten gespeichert, auf die wir jederzeit bewusst zugreifen können. Bekannterweise liegt der größte Teil des Eisberges jedoch unter der Wasseroberfläche, was man mit unserem Unterbewusstsein vergleichen kann.

Bei Hypnose wird sinnbildlich der Bereich unter der Wasseroberfläche erreicht, wo im Unterbewusstsein unsere Emotionen, Erfahrungen und prägenden Erlebnisse liegen. Auch die hinderlichen Glaubenssätze, die das Leben erschweren, sind dort unbewusst abgespeichert. Dabei können Themen jeglicher Art behandelt werden. „Die Anwendungsgebiete sind vielfältig“, erklärt Martina und zählt auf: „Gewichtsreduktion, Zuckerreduktion, Heißhungerattacken lindern, Stressbewältigung, Prüfungsängste, Zahnarztängste, Flugangst, Spinnen-/Insektenängste. Aber auch Raucherentwöhnung ist ein häufiges Thema. Ältere Klienten klagen oft über Schlafprobleme oder Frauen über Wechselsymptome, wie zum Beispiel Hitzewallungen. Auch da kann Hypnose sehr gut helfen.“ Dabei betont Martina, dass sie ausschließlich mit nicht-medizinische Hypnose arbeitet.

 

Hypnose bietet umfangreiche Möglichkeiten und Anwendungsgebiete

Durch das große Anwendungsgebiet erreicht Martina in ihrer Praxis in Eben Menschen aller Altersstufen und hilft auch dabei, das Selbstwertgefühl zu steigern, Selbstbewusstsein zu stärken, Lernschwierigkeiten zu mindern oder die Konzentration steigern. Dabei arbeitet sie persönlich und stellt zuvor gezielte Fragen. „Ich passe die Sitzung an meine Klienten und nach deren Bedürfnissen an. Meine Arbeit unterscheidet sich zu anderen Kollegen, in dem ich keine vorgedruckten Texte herunterlese, sondern die Inhalte persönlich anpasse. Dabei unterliege ich natürlich der Schweigepflicht, und die gesamte Sitzung erfolgt in einem sicheren, vertraulichen Wohlfühlrahmen und -raum.“

Als Allheilmittel darf Hypnose dennoch nicht gesehen werden: „Grundsätzlich sind die Erfolgschancen sehr hoch. Natürlich kann man keine 100%ige Garantie geben. Es kommt auf das Thema und das Mitwirken und Wollen des Klienten an. Ich gebe in meiner Arbeit die nötige Unterstützung und Begleitung, um über die Hürde rüber zu kommen und das Ziel leichter zu erreichen. Bei bestimmten Themen, z.B. Rauchen oder Abnehmen, ist es sehr sinnvoll, zwei Sitzungen zu machen, da es sich in den meisten Fällen um langjährige falsche Verhaltensweisen handelt und das nicht immer so einfach in 60 Minuten gelöst werden kann. Aber das klären wir alles im Erstgespräch.“

 

Schwierige und besonders schöne Fälle

Auch wenn die Erfolgschancen gut sind, manchmal kommt es vor, dass es besonders knifflige Fälle gibt. „Wenn jemand jahrzehntelang mit einem Problem zu kämpfen hat oder eine  tiefe Angst damit verbunden ist, kann es schon mal ein wenig dauern, bis man erfolgreich ist. Es gab zum Beispiel einmal den Fall, wo jemand den Mund beim Zahnarzt partout nicht öffnen wollte. Auch beim Thema ‘Überempfindlich auf Geräusche’ hatte ich ein wenig zu knabbern.“

Den schwierigen Fällen stehen jedoch auch viele einfachere erfolgreiche gegenüber, die Martina in Erinnerung geblieben sind. „Ein Klient war nach 43 Jahren als Raucher nach der Sitzung sofort rauchfrei und ist es noch immer. Wir wiederholten die Sitzung nach drei Wochen, um alles nochmals zu festigen und klar zu verankern, um auch weiterhin rauchfrei zu bleiben und ein wirklich langfristiges Ergebnis zu erhalten.“

Dass Hypnose auch unbewusst hilft, beweist ein anderer Fall. „Einmal schlief ein Klient nach fünf Minuten im Sessel ein und lauschte ganz ruhig meinen Worten. Diese Person nahm bewusst also gar nicht wahr, was ich alles gesagt hatte. Nach vier Monaten hatte sie 12 kg Körpergewicht verloren, da sie ein neues, ganz selbstverständliches bewusstes Essverhalten hatte, so wie wir es zuvor abgesprochen hatten. Das sind ganz tolle Rückmeldungen von meinen Klienten. Also auch, wenn man schläft oder mit den Gedanken abwesend ist, die gesprochenen Sätze zum Wohle des Klienten führen sehr wohl zum Ziel.“

 

Hypnose bei Kindern

Entgegen der Vorurteile und Ängste, dass Hypnose gegen den Willen des Menschen stattfinden kann, wirkt sie nur dann, wenn es derjenige auch zulässt. Selbst Showhypnosen funktionieren nur, wenn der Freiwillige auch bereit dafür ist. Man kann also nicht einfach manipuliert werden. Eine Gruppe, die sehr gut auf Hypnose anspricht, sind die Kinder. Dabei wird zuerst im Gespräch mit dem Kind geklärt, wo die Probleme liegen: „Ihr Anliegen ist Überwiegend bei Spinnen-/Insektenängsten, Prüfungs- oder Versagensthemen, Zahnarztängsten, Selbstbewusstsein aufbauen oder den Selbstwert stärken.“ Dabei ist es Martina wichtig, dass auch eine Bezugsperson anwesend ist. „Bei Kindern ist mir die Bezugsperson, die mit ist, sehr wichtig. In den meisten Fällen ist das die Mutter. Ich bitte sie auch, während der Sitzung im Raum zu bleiben, da es für das Kind sehr wichtig ist, sie als Vertrauensperson an der Seite zu haben.“

 

Ablauf einer Hypnose

Wir wissen nun, wie eine Hypnose wirken kann und welch umfangreiche Möglichkeiten man damit hat. Nun stellt sich die Frage, wie so eine Sitzung aufgebaut ist, denn so, wie auf der Bühne, läuft es bei Martina in Eben nicht ab. Rückwärtszählen und Fingerschnippen? Nicht ganz. „Zuerst ist mir wichtig, kurz meine Arbeit zu erklären und den Sitzungsablauf. Danach legen wir das Thema/Ziel fest und ich lasse mir einiges erzählen und stelle Fragen dazu, die ich für die Hypnose wichtig finde. Man kann liegen oder in einem gemütlichen Sessel sitzen, das überlasse ich dem Klienten. Wichtig ist, dass er sich wohl fühlt und gemütlich und bequem liegen oder sitzen kann.“ Dann verwendet Martina zum Beispiel folgenden Text und begleitet die Person in die Hypnose: „Du wirst meine Stimme klar und deutlich hören und du kannst auch sprechen. Dein rationaler, analytischer Verstand hat jetzt ein wenig Pause, dafür sind dein Unterbewusstsein und deine Sinne umso aufmerksamer.“

Im weiteren Verlauf kann es sein, dass die Person einschläft oder wach dem Gesprochenen zuhört. Beides sei kein Problem, meint Martina: „Wer wach bleibt, hört meine Stimme und kann jederzeit sprechen. Es kann aber auch sein, dass man aufgrund der Tiefenentspannung in den Schlaf gleitet, was vollkommen in Ordnung ist.“

In etwa dauert eine Hypnosesitzung rund 60 bis 80 Minuten. Danach fühlen sich die meisten erholt, entspannt und erleichtert. Ob die Hypnose etwas bewirkt hat, zeigt sich, je nach Thema, oftmals sehr rasch. Wichtig dabei: „Da die Hypnose nur funktioniert, wenn man dies wirklich will, ist sie ganz ohne Risiken und Gefahren. Niemand bleibt in Hypnose ‘stecken’. Auch ohne Hilfe des Hypnotiseurs wird man nach einiger Zeit wieder aus der Tiefenentspannung kommen.”

 

Erfahrungsbericht einer Mutter:

“Meine 12-jährige Tochter hat seit längerem eine tiefe Abneigung gegenüber Spinnen. Lange hielt sich das im ‘normalen’ Rahmen, gipfelte jedoch darin, dass sie nicht mehr in ihrem Zimmer schlafen wollte, weil hinter dem Schrank irgendwo eine Spinne war, und sie völlig panisch war. Sie konnte sich zu diesem Zeitpunkt einer Spinne maximal ein, zwei Meter nähern.

Ich suchte schließlich Rat bei Martina und besuchte sie dann mit meiner Tochter in Eben, wo sie sich sofort wohlfühlte und alles erzählte – von der Angst vor Spinnen, von gelegentlichen Schlafproblemen, Zankereien in der Schule, die manchmal aufs Gemüt schlugen … Dann begann die Hypnose, die meine Tochter sichtlich entspannt erlebte. Am Ende war sie ziemlich müde und wollte sich zuhause dann nur noch ins Bett kuscheln, weil sie so entspannt war. Zuvor suchte sie aber noch die Spinne in ihrem Zimmer, nahm sie auf die Hand und nannte sie Ferdinand. Leider verstarb Ferdinand kurze Zeit später, doch seit dem darf meine Tochter die Spinnen in Sicherheit bringen, wenn im Haus welche auf unpassenden Plätzen zu finden sind. Praktisch für mich!

Nebenbei hat sich bei der Hypnose auch das Gelegentliche Schlafproblem gelöst – wenn meine Tochter durch Geräusche in der Nacht wach wird, schläft sie sofort wieder tief und fest ein, da die Geräusche als Einschlafhilfe gefestigt wurden. Alles in allem bin ich sehr positiv überrascht, wie gut es geklappt hat!”

 

Martina Libra

Dipl. Lebens- & Sozialberaterin, Hypnotiseurin, Kinderhypnotiseurin, Dipl. Rückführungsleiterin, Dipl. Eltern-Kindermentaltrainerin, zert. Spiegelgesetz Coach nach Christa Kössner®, Aufstellungsleiterin (Familien- und Organisationsaufstellungen)

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