Das Tief zieht ab und am Wochenende wird es schön. Ich war für euch in Obertauern und hab die Lage zum Wandern ausgecheckt. Der Schnee ist schon wieder beinahe ausgeapert und so ergeben sich momentan einige Wandermöglichkeiten. Empfehlenswert sind vor allem die Wanderungen, die beim Seekarhaus starten, weil die Anstiege sonnseitig erfolgen und der restliche Schnee hier noch schneller weg ist als auf der gegenüberliegenden Südkammseite, bei der die Anstiege meist auf der schattigen Nordseite sind.
Der erste Gipfel, den wir besteigen wollen, ist der Hundskogel. Mit 2.239 Meter liegt er nur rund 450 Meter höher als unser Startpunkt, das Seekarhaus. Vom Seekarhaus ist er mit 1 ½ Stunden angeschrieben. Wir haben zwei Möglichkeiten, auf den Hundskogel zu gelangen.
1.) Gleich nach der ersten Kehre führt ein gut markierter Wanderweg über und neben der Piste Richtung Seekarscharte hoch. Hier kann schon ein erstes Gipfelkreuzfoto gemacht werden und der Tiefblick zum Hundsfeldsee genossen werden. Von der Seekarscharte folgt man dann dem markierten Wanderweg weiter, bis man bei der Bergstation der Hundskogelbahn ist.
2.) Man geht den Ziehweg vom Seekarhaus bis zur Bergstation der Hundskogelbahn. Landschaftlich natürlich nicht so schön, dafür aber flacher. Von der Bergstation folgt man dem Wanderweg in die Scharte zwischen Hundskogel (rechts) und Rosskogel (links). Von der Scharte geht es dann etwas steiler – aber unproblematisch – bis zum Gipfel. Das Gipfelbuch ist derzeit (Stand 26.10.2016) leider vollkommen durchnässt, sodass man sich nicht einschreiben kann.
Wer noch nicht genug hat, geht denselben Weg wieder retour in die Scharte und kann auf den gegenüberliegenden Rosskogel mit seinen 2.254 Meter rauf. Ein Gipfelkreuz wird allerdings vergeblich gesucht und der Ausblick ist beinahe derselbe. Daher am besten wieder zur Scharte absteigen und dem markierten Weg zur Plattenspitze 2.294 Meter folgen. Direkt auf der Plattenspitze steht ein hoher Mast, den man schon von weitem sieht. Der Weg bis zum Gipfel ist eine Genusswanderung, die nur beim ersten Anstieg auf den Grat etwas anstrengender ist. Am Gipfel besser nicht direkt unter dem Mast sitzen bleiben / rasten, weil von oben was runterfallen könnte.
Wer auch jetzt (vom Seekarhaus ausgeschriebene Zeit 2 ½ Stunden) noch nicht genug hat, geht linkerhand beim Masten vorbei und steigt zum Plattenkar-Sattel auf 2.245 Meter ab. Vom Sattel ist unser letztes Ziel, die Gamskarlspitze mit 2.411 Meter, locker in einer Stunde erreicht. Wer Glück hat, kann am Aufstiegsgrat zur Gamskarlspitze auch Gemsen beobachten. Empfehlenswert ist die Besteigung nur für trittsichere Berggeher und bei trockenen Bedingungen. Der Aufstieg ist teilweise ausgesetzt, führt über flechtige Steinplatten (bei Nässe rutschig). Im letzten Stück lag am 26.10. noch Schnee im absturzgefährdeten Gelände. Sicherer ist es daher, die Gamskarlspitze erst am 29. oder 30.10. zu besteigen. Vom Gipfel werdet ihr mit einem wunderbaren Blick in den Lungau und über ganz Obertauern belohnt.
Der Rückweg erfolgt dem Anstiegsweg. Ausgeschriebene Zeit Seekarhaus – Hundskogel – Plattenspitze – Gamskarlspitze: 4 Stunden
