Judith Müller aus Radstadt • Kräuterpädagogin

“Als langjährige ‘Kräuterhexe’ aus Radstadt schätze ich in unserer Region besonders die Natur. Am liebsten sammle und verkoche ich die sogenannten ‘Unkräuter’ in unseren Wiesen, Feldern und am Waldesrand. Den Luxus von einer intakten Pflanzenwelt haben nicht mehr viele Orte. Gott sei Dank findet man im Ennspongau noch viel unberührte Natur.

Im Rahmen der Spezialisierung zum Kräuterbauernhof begann ich im Juni 2005 die Ausbildung zur Kräuterpädagogin. Im Oktober 2006 legte ich dann die Prüfung ab. In den folgenden Jahren folgten einige Module zur medizinischen Anwendung von Kräutern bei Miriam Wiegele, einer Kräuterexpertin aus dem Burgenland. Dazu passte in späterer Folge die 2-jährige Ausbildung zur TCM-Ernährungsberaterin mit dem Einsatz westlicher Kräuter.

Da ich eine leidenschaftliche Köchin bin, spezialisierte ich mich auf die Verwendung der Wildkräuter in der Küche. Unsere Vorfahren wussten noch, wie gesund die wilden Kräutln sind, später galt die Kräuterküche als Küche des armen Mannes – wer sich was leisten konnte, hatte es nicht nötig in der Wiese zu ‘grasen’. Heute erlangen die ‘Unkräuter’ schön langsam wieder den Stellenwert, den sie verdienen. Sogar die Haubenküche hat entdeckt, wie schmackhaft sie sind und wie kreativ man sie verwenden kann. Dazu kommt, dass unsere Lebensmittel oftmals keine ‘Lebens’mittel mehr sind und wir die Nährstoffe, die wir so dringend brauchen, nicht mehr bekommen. Die Wildkräuter haben eine Vielzahl an Vitaminen, Mineralstoffe, Spurenelemente und andere sekundäre Pflanzenstoffe. Außerdem sind sie im Zeitalter der Übersäuerung gemeinsam mit den Gewürzen die basischten Lebensmittel, die man zu sich nehmen kann.

Bei meinen Ernährungsberatungen kombiniere ich Lebensmittel mit Kräutern und achte auf den Basen-Säure-Haushalt – so kann das Wohlbefinden wieder hergestellt werden, bzw. eine Prophylaxe gegen Krankheiten geschaffen werden. Mit Hilfe meiner Kräuterführungen und den Wildkräuter-Kochkursen versuche ich, den Teilnehmern zu zeigen, wie schmackhaft die Kräuter sind. Ob in Form des “Un-Kräuter Dudlers”, als Gierschsoufflé oder Brennnesselbrot – sie schmecken fantastisch.
Zum Abschluss möchte ich noch an unsere Bauern appellieren: Viele unserer Wiesen sind überdüngt und man findet keine Wildkräuter mehr. Weniger ist mehr – in einem sauren Milleu können die Kräuter nicht leben.”

Webseite: www.pichlgut.at