Wenn die Wohlstandsgesellschaft verrückt spielt

Wir haben Glück. Nichts anderes. Es ist ein Glück, in einem Land geboren zu sein, das seit den 40er Jahren des 20. Jahrhunderts keinen Krieg mehr erlebt hat. In dem seit dieser Zeit keine Hungerperioden stattgefunden haben, keine Bomben explodiert sind und auch keine Menschen flüchten müssen. Es ist ein Glück. Mehr nicht.

Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft. Ist so. Sonst würde es nicht Menschen geben, die einfache Dinge nicht zu schätzen wissen. Und das ist der Grund, warum ich diese Zeilen hier schreibe. Einfach, weil es tatsächlich Menschen gibt, die nur bis zu ihren Fußspitzen denken.

Ein oder ein paar solcher Individuen, die nicht sehr weit oder sehr gut denken können, haben aktuell auf Facebook für einiges Unverständnis gesorgt, denn unabhängig voneinander tauchten oben gezeigte Fotos auf. Einmal ist zu sehen ein Teller mit Wurst und Butter, der achtlos und vor allem noch GENIESSBAR im Mülleimer von Radstadt gefunden wurde, und beim zweiten Fotos sieht man das Ergebnis von einer sinnlosen Zerstörung am Skaterpark, nur wenige hunderte Meter entfernt. Zwei Schauplätze, zwei Szenarien – eine sinnlose Aktion eines Wohlstandgesellschafters.

Okay, vielleicht war die Wurst ja schlecht, mag jetzt vielleicht einer denken. Doch so sieht sie nicht aus. Eher so, als ob einfach jemand zuviel genommen (oder bekommen) hatte. Ein Jugendlicher, der Mamas Jause nicht schätzte? Ein Gast, der in der Unterkunft einfach zu gierig war und es dann doch nicht essen konnte? Egal was der Grund war – dieser Teller ist Sinnbild für all das Essen, das aktuell in der Bevölkerung weggeschmissen wird. Täglich. Stündlich. Jeder sollte darüber einfach mal ein bisschen nachdenken.

Szenario 2: Skaterpark. Was steckt da dahinter? Wer sich erinnern kann, weiß, dass dieser Platz erst letztes Jahr mit viel Liebe und Arbeit hergerichtet wurde. Jeder kann den Platz nützen und muss nichts dafür bezahlen. Man sollte dankbar sein, dass sich engagierte Menschen die Mühe gemacht haben, den Skaterpark so zu gestalten, wie er nun ist. Oder war. Denn irgendjemand war so kurzsichtig und hat seine Zerstörungslust dort ausgelebt. Die Folge ist ein Schaden, der wohl von den engagierten Menschen unentgeltlich behoben werden muss. Derjenige, der Schuld daran ist und der auch in diesem Fall nicht weiter als bis zur Fußspitze denkt, der hat sich feige aus dem Staub gemacht. Ganz großes Kino!

Wir leben in einer Wohlstandsgesellschaft. In diesen Tagen fällt das immer mehr auf …

 

PS: Manchen Menschen würde es gut tun, Pokemon GO zu spielen und einfach nur virtuelle Bälle zu schmeißen …