Von Rheumasalben und dem Wandern – Warum man so leicht die Natur verschandeln kann …

In die Berg’ bin i gern, jo do g’freit si mei G’miat.“

Schon ein bekanntes altes Volkslied singt von den wunderschönen Bergen und der Lust am Wandern. Diese Lust kann man bei uns im Ennspongau perfekt ausleben. Große und kleine Berge laden die Gipfelstürmer ein, sie zu erklimmen, und zahlreiche Hütten mit ihren engagierten Wirten sorgen für die perfekte Abrundung eines unvergesslichen Tages in der Natur. Doch ein bitterer Geschmack bleibt, den leider viele Wanderer bestimmt bestätigen können: Der hinterlassene Müll der Weggenossen.

Man kann noch so fernab der Zivilisation herumkraxln – fast immer stoßt man auf Spuren des Menschen. Ob Taschentücher, Kaugummipapierln oder Jausensackerl – scheinbar schaffen es nicht alle den Müll wieder mitzunehmen. Da fragt man sich schon, ob es denn so schwer ist, etwas, das man den Berg mit RAUF genommen hat, auch wieder mit RUNTER zu nehmen? Ist es so schwer, den Rucksack wieder mit dem leichten Rest zu befüllen, anstatt ihn achtlos ins Gras oder unter’s Gebüsch zu werfen?

Neulich auf 1.750 m mitten in den Radstädter Tauern: Man genießt die Natur, lauscht dem Plätschern des Baches und lässt den Blick entspannt und glücklich schweifen. Plötzlich erblickt man im Wasserlauf etwas grünes Unnatürliches. Man greift danach und – fischt eine Rheumasalbe aus dem Wasser. Was für ein Unsinn! Muss das sein? Muss es sein, dass man sich beim Wandern mit diesem schmerzlindernden Ding eincremt, um dann die Tube achtlos wegzuschmeißen? Schaffen es die armen Gelenke nicht mehr, das wenige Gramm schwere Alu-Plastik-Ding wieder den Berg runterzutragen?

Es ist schade. Einfach schade. Und solche Momente sind leider nicht selten. Fast überall lassen sich menschliche, gedankenlose Spuren in der Natur wiederfinden. Der Mensch kann noch so schön singen, begreifen werden es leider nicht alle.

In die Berg’ bin i gern, jo do g’freit si nur so monches G’miat …“