Vom Marktplatz zur großen Showbühne – Wie eine Ennspongauer Band ihren Traum verwirklichen möchte.

Sie sind jung, musikalisch, haben große Ziele und wollen wie eine Fontäne in die Herzen der Menschen einfahren – THE FOUNTAINS ist die aktuell wohl bekannteste regionale Band im Ennspongau, die mit eigenen Songs aufhorchen lässt. Paul, Stefan und Lisa-Maria erzählen im Gespräch mit EnnsPongON, warum die Musik ihre Leidenschaft ist und was sie mit ihren selbstgeschriebenen Liedern bewirken wollen.

THE FOUNTAINS gibt es in dieser Konstellation seit Jänner 2016 und war ursprünglich ein gemeinsames Projekt von Paul und einem Freund, der mittlerweile nicht mehr in der Band spielt. Der eine spielte Schlagzeug, der andere Klavier, und gemeinsam klimperten sie irgendwo in einem Eck im Keller. Es war ein Hobby, das sich mit der Zeit immer mehr entwickelte. Irgendwann wurde dann die Fontäne daraus. „Der Name entstand eigentlich durch Zufall“, so der 18-jährige Paul, der als Gründungsmitglied hinter den Drums mitwirkt. „Es gab in der Schule ein Arbeitsblatt auf Englisch, da stand irgendwo unten in einem Abschnitt mitten im Satz ‘… the fountains …’. Ich las das und wusste: das ist der Name unserer Band! The Fountains – also die Fontäne.“

Mit dem Namen änderten sich auch die Bandmitglieder. Der gleichaltrige Stefan kam als Gitarrist dazu. Lisa-Maria – mit ihren 16 Jahren das Küken der Band – vervollständigte mit ihrer Stimme das Trio, das sogar schon ein paar einschlägige Fans aufweist. „Unsere Groupies und dankbarsten Zuhörer sind eigentlich unsere Freunde“, erzählt Lisa-Maria schmunzeln im Probenraum der Band, der in Altenmarkt im Gewerbepark ist. Dort treffen sich die drei in ihrer Freizeit, musizieren, schreiben Songs und proben für Konzerte. Gespielt wird Pop, Rock und ein wenig Punk.

Etwas ruhiger hingegen lassen sie es in der Adventzeit angehen. Da spielen sie an den Wochenenden in St. Wolfgang am Adventmarkt und genießen dort auch das Gefühl von Popularität, wenn sie ihr Hotelzimmer betreten, das von der Größe beinahe einer Wohnung entspricht, wie sie auf ihrer Facebookseite stolz ihren Fans mitteilen. Vier Konzerte spielen sie insgesamt direkt am Wolfgangsee und begeistern mit Gefühl und Können. „Konzerte sind immer etwas ganz Besonderes“, berichtet Stefan, der Gitarrist, und erzählt von Abtenau, dem wohl bisher größten Konzert. „Wir sollten da mitten am Marktplatz spielen. Wir wollten gerade loslegen, als wir merkten, dass rundherum in den Gastgärten die Leute noch beim Essen und Kaffeetrinken waren. Es hatte etwas von Urlaubsfeeling. Und wir mitten drin mit unserer Musik. Es hat dann aber gut gepasst und im Nachhinein stellten wir fest, dass auf diesem Marktplatz eigentlich ziemlich viele Menschen waren. Bestimmt um die 400.“ Paul ergänzt: „Stimmt. Der Marktplatz ist voll riesig und die Restaurants und so waren ziemlich voll. Wenn man das so zusammenzählt, war das wohl unser bisher größtes Live-Publikum. Im Fuggo in Radstadt wars aber auch ziemlich cool“, schwenkt er um nach Radstadt. Und zu dritt schwärmen sie dann von der geilen Stimmung mit vielen Zuhörern, die richtig in Partystimmung waren.

Musik zu machen bedeutet für mich ziemlich alles. So neben der Schule ist es für mich sehr wichtig. Ich komme heim, setz mich hin, singe, spiele oder setze die Kopfhörer auf.“ (Lisa-Maria, 16)

Für jeden bedeutet die Musik etwas anderes. Während Lisa-Maria in der Musik voll aufgeht und sie wie Luft zum Atmen braucht, geht Stefan es etwas ruhiger an. „Bei mir hat sich das mit der Musik in den letzten zwei Jahren erst nach und nach entwickelt, also seit ich zu THE FOUNTAINS dazugekommen bin. Mittlerweile habe ich mit der Band einige Auftritte hinter mir und möchte mich ständig entwickeln und weiterkommen. Wenn man dann den Fortschritt sieht und merkt, dass es den Menschen gefällt, dann ist das schon ziemlich lässig und motiviert einen noch mehr.“

Während die einen beiden genau wissen, wann es bei ihnen mit der Leidenschaft zur Musik begonnen hat, ist Paul etwas nachdenklicher. Er hat einen besonderen Zugang, denn er ist nicht nur Musiker, sondern auch Songwriter. „Ich weiß gar nicht, wie die Leidenschaft zur Musik bei mir angefangen hat. Ich hab Schlagzeug gespielt, hab irgendwann mal ein, zwei Songtexte geschrieben und quasi das, was ich gerade durchlebe, über die Musik zum Ausdruck gebracht. Das muss gar nichts Schlechtes sein, das kann zur Abwechslung auch was Gutes beinhalten. So kann man im Nachhinein in Steps dann nachvollziehen, wo man grad im Leben stand und wie man sich von Song zu Song verändert hat.“ Gefühl – das ist das, was Paul zum Ausdruck bringen möchte, wie er erzählt. Und das bringt er auch mit dem Schlagzeug rüber: „Das ist ganz anders, als Songs zu schreiben – man sitzt da hinter seinem Zeug und drischt dann voll rein bis der Schweiß rinnt. Das daugt mir. Es ist eine andere Form der Gefühlsverarbeitung.“

Mit ihren selbstgeschriebenen Songs wollen die drei im nächsten Jahr voll durchstarten. Feedbacks bekamen sie bereits bei ihren Konzerten und in den sozialen Netzwerken, wo sie ihr Musikvideo vorstellten. „Am bekanntesten ist eigentlich ‘Way of life’. Da haben wir ein Musikvideo gemacht und einen Preis in Pauls Schule gewonnen. Vor kurzem haben wir noch einen Song aufgenommen – ‘Story of a boy’, berichtet Lisa-Maria, die den Songs die Stimme verleiht. Insgesamt sind bei ihren Auftritten bis zu acht Lieder im Gepäck, die aus THE FOUNTAINS’ Feder stammt.

Wer deutsche Texte bei den Fontänen sucht, ist fehl am Platz. Das Trio singt auf Englisch, auch wenn sie darin nicht perfekt sind, erzählt Paul lachend: „Mit dem Englischsprechen ist das eigentlich so eine Sache. Wir sind alle nicht sehr gut in Englisch, aber das ist gar nicht so wild. Rapper in den Staaten vergessen ständig das s der dritten Person, weil es einfach nicht in einen Reim reinpasst. Darum denke ich mir, wird es bei uns auch nicht so schlimm sein, wenn es nicht 100%ig passt. Hauptsächlich soll es ja um die Aussage gehen, nicht um die Perfektion.“ Stefan fügt hinzu: „Mit der Zeit entwickelt es sich aber auch. Manchmal passiert es, dass wir in Englisch ein Wort hören, das wir cool finden. Dann denkt man sich, dass man das irgendwie einbauen muss.“ So entstehen die Lieder von THE FOUNTAINS – durch coole Worte, Erlebnissen und Erfahrungen.

Und die Zukunft? Wie soll es mit der Band weitergehen?

Es soll immer bergauf gehen. Wir würden uns wünschen, dass die Leute uns gerne hören und zu unseren Konzerten kommen. Dass es ihnen daugt und sie danach noch davon reden.“ (Lisa-Maria)

Die Leute sollen zuhören. Nicht nur als Vorband oder Begleitmusik, sondern als eigenständige Gruppe mit eigenen Texten.“ (Paul)

Für das kommende Jahr wünschen sie sich mehr Bekanntheit – ob in den sozialen Netzwerken oder live auf der Bühne. „Die Leute sollen uns kennen und unsere Musik mögen. Wir wollen größere Konzerte spielen, die bei den Besuchern in Erinnerung bleiben und Eindruck hinterlassen“, so Paul, der vorfreudig mit den Schlagstöcken auf den Knien klopft.

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Dieses Interview fand in den Proberäumen von THE FOUNTAINS statt, zu dem ein kleines Tonstudio gehört. Eine Kostprobe ihres Könnens gaben die drei nach dem Gespräch, das Live auf EnnsPongON übertragen wurde. Hier könnt ihr den Song nachhören: https://www.facebook.com/ennspongon/videos/951119491691727/